torsdag 11. juni 2009

Michael Wilkens, Architekt, Germany

Oslo will jetzt auch seine Kunst für so einen spektakulären Raumsalat missbrauchen, wie man ihn im armen Bilbao oder in vergessenen Provinzstädten braucht, um Touristen anzulocken und um zu zeigen, dass man auch noch da ist. Wie denn? Jetzt auch Oslo? Und dann alles an einem zentralen Ort, so wie man es in den 70er Jahren machte? Damals ordnete man die Städte in Schubladen: Alle Museen an einen Ort! Eine Supermarkt-Strategie für den Kunsttourismus. Das sparte zwar Wachdienst und Hausmeister, ließ aber die Stadt veröden. Inzwischen empfielt unsere Zunft längst eine Strategie der Polyzentralität: urbane Vielfalt statt funktionalistischer Superzentren neben leerfallenden Läden und zurückgelassenen Kommunalbauten. Jedenfalls hat dieser zentralistische Funktionalismus hierzulande die kommunalen Museen noch nicht erreicht. Stattdessen bauen jetzt unsere Autohersteller Museen: Porsche, Volkswagen, Daimler. Dafür ist solche Star-Architektur gut geeignet. Aber um Kunst zu zeigen, besonders moderne, ist sie viel zu laut und selbstgefällig. Dafür braucht man eher großflächige Hallen, die wechselnde Ein- und Umbauten ermöglichen. Und die klassische Malerei ist in den würdevollen Altbauten des Klassizismus viel besser aufgehoben. Ich wünsche den norwegischen Freunden, dass sie diese törichten Pläne aufhalten können.



2.05.009
Michael Wilkens, Architekt, Germany.

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